Hand aufs Herz: Haben Sie schon einmal den Beipackzettel eines Ihrer Medikamente gelesen? Gehören Sie eher zu denjenigen, die die Packungsbeilage nicht lesen oder haben Sie schon einige sprichwörtlich „studiert“? Der Beipackzettel ist und bleibt eine Herausforderung für die Patienten. Alle Bemühungen, ihn zu vereinfachen, sind bisher gescheitert. Doch stimmt das wirklich? Zunächst einmal ist es offensichtlich, dass der „Waschzettel“ sehr lang, ausführlich und winzig klein geschrieben ist. Anwenderfreundlichkeit sieht definitiv anders aus!
Die Herausforderung für die Hersteller, Packungsbeilagen zu formulieren, ist ein klassischer Zielkonflikt. Einerseits müssen sie sich haftungsrechtlich absichern, andererseits soll den Kunden verständlich erklärt werden, wie ihre Medikamente anzuwenden sind. Dafür gibt es wesentliche Punkte, die Ihnen das Lesen erleichtern können (siehe Inhaltsangabe im Beipackzettel). Die Packungsbeilage ist gesetzlich definiert, die Inhalte und der Aufbau sind immer gleich. Zudem sind viele Formulierungen ähnlich und oft sogar identisch. Natürlich ist der allererste Hinweis, dass Sie die Beilage komplett und sorgfältig lesen und im Zweifelsfall ihren Arzt oder Apotheker fragen sollen.
Zu einem Medikament, das Sie bereits einnehmen, ist die wichtigste Information, wie Sie es anwenden sollen. Denn nur die richtige Einnahme führt zu einer optimalen Wirkung Ihres Medikaments. Die Einnahme hängt von vielen Faktoren ab, wie der Tageszeit, der Trinkmenge, der Art der Flüssigkeit, nüchtern, während oder nach den Mahlzeiten. In jeder Packungsbeilage ist unter Punkt 3. erklärt, wie Sie Ihr Arzneimittel einnehmen. Weiterhin finden Sie unter diesem Punkt, wie Sie reagieren sollen, wenn Sie versehentlich eine Einnahme vergessen oder eine Einnahme zu viel eingenommen haben.
Bleiben Sie gelassen, wenn Sie etwas von Nebenwirkungen lesen. Lassen Sie sich bloß keinen Schrecken durch die Aufzählung seltener oder sehr seltener Nebenwirkungen einjagen. Die Hersteller sind verpflichtet Nebenwirkungen zu erwähnen, wenn Sie bei weniger als 10 Personen auftreten von 10.000 Personen, die das Medikament einnehmen.
Damit Ihr Medikament lange wirksam bleibt, lohnt sich der Blick in die Packungsbeilage. Unter Punkt 5. wird erklärt, wie Sie Medikamente aufbewahren sollten. Trotz guter Verpackung in Aluminium- oder Kunststoffblistern ist die Aufbewahrung in Küche und Bad nicht zu empfehlen. Dort ist es oftmals zu feucht und zu warm. Kühlere Räume, wie Wohnzimmer, Flure und Schlafzimmer sind, je nach Wohnsituation, besser geeignet.
Nur Mut! „Studieren“ Sie Ihre Packungsbeilagen. Denn, wenn Sie Ihre Medikamente optimal einnehmen, werden sie auch ihre beste Wirksamkeit entfalten.
Notdienstapotheke finden
PLZ oder Ort eingeben.
Ein Service von aponet.de
Offizielles Gesundheitsportal der deutschen ApothekerInnen