„Wissen ist Macht“ ist eine gängige These. Doch ich halte diese für verfehlt, denn meiner Meinung nach müsste es korrekt lauten: „Wissen bildet – es zu gebrauchen ist die Kunst“. Denn nur der Gebrauch ist wirkmächtig und wirkliche Macht. Was heißt dass im Bezug auf unsere Gesundheit?
Wir können viel Jammern: „Alles wird teurer.“ „Die Krankenkassen- und Krankenversicherungsbeiträge steigen und sind so hoch.“ „Gesundheit kann ich mir gerade nicht leisten, weil das Benzin und die Lebensmittel so teuer sind.“ Stellen wir uns tatsächlich diesen Problemen und reflektieren diese? Oder wälzen wir dies nur auf jemand anderen ab, um von uns selbst abzulenken? Die Krankenkassen, den Staat, die gierigen Konzerne, die Gier insgesamt.
Ein typisches Beispiel: Ein Mann in seinen Fünfzigern hat Übergewicht und muss bereits mehrere Blutdruck-, Cholesterin- und Herzmedikamente nehmen. Eigentlich möchte er keine Medikamente nehmen und Medikamente könnten Nebenwirkungen verursachen. Er nimmt die Arzneimittel unregelmäßig, weil er nicht weiß, warum er überhaupt so viele Medikamente „frühstücken“ soll. Am Ende landet er ein paar Jahre später im Krankenhaus mit einem Herzinfarkt und muss danach noch mehr Tabletten einnehmen. Klüger ist er durch die Ereignisse nicht geworden. Die Krankenversicherung bezahlt seine Medikamente, die Behandlung bei seinen Ärztinnen und den Krankenhausaufenthalt.
All das wird finanziert von seinen Beiträgen, die auch deshalb steigen, weil immer mehr Menschen in unserem Land schon in jüngeren Jahren an Herz- und Kreislauferkrankungen leiden. Das Wissen, dass eine gesunde, bewusste und achtsame Ernährung hilfreich gegen diese Erkrankungen sein kann, nutzt ihm wenig, wenn er es nicht schafft, dieses umzusetzen. Kleinere Portionen, langsamer essen, übermäßigen Fleisch-, Fett- und Zuckerkonsum reduzieren und sich mehr bewegen ist zwar allgemein bekannt. Dies tatsächlich zu praktizieren und zu üben, ist die Kunst. Klein anfangen lässt sich an vielen Stellen, es beginnt dem Willen sich auf den Weg zu machen. Auf was kann leicht verzichtet werden? Der Fruchtjoghurt lässt sich leicht durch Naturjoghurt mit saisonalen Früchten (Erdbeeren, Himbeeren, Blaubeeren) ersetzen. Muss es zum Trinken immer die süße Limo sein? Reicht nicht auch eine dünne Saftschorle oder gar Leitungswasser mit Früchten und frischen Kräutern, Tee oder Mineralwasser? Wobei Schorle das richtige Stichwort ist: Muss es denn die dritte und vierte Schorle im heiß geliebten Dubbeglas oder Schoppen Wein sein?
Ja vielleicht ist es ketzerisch in der Pfalz so etwas nur zu denken, geschweige denn zu schreiben. Aber ich bin weit davon entfernt, es zu verbieten. Denn schon die Reduktion hilft Ihnen! Mit einem leicht geringeren Weinkonsum, wird ein weiterer Risikofaktor von Herz-Kreislauf-Erkrankungen minimiert. Der zusätzliche Zucker- und Fettverzicht im Sinne einer bewussten Ernährung an den vielen kleinen Stellen im Alltag gepaart mit mehr Bewegung in Form von Spaziergängen und moderatem Fitnesssport, führt unweigerlich zu einer Gewichtsreduktion. Diese ist wirksamer als die benötigen Medikamente für Herz-Kreislauferkrankungen. Die lassen sich sogar Schritt für Schritt reduzieren.
Sie sparen im Alltag bares Geld an allen Ecken bei den teuren Lebensmitteln und haben für den nächsten Tag gekocht. Sprichwörtlich leichter durchs Leben zu gehen, bedeutet keineswegs den Totalverzicht, sondern ist ein Gewinn an Wohlbefinden, an Lebensqualität und wirkt sich lebensverlängernd aus. Was wollen wir mehr?
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